Am Festtag der „Erscheinung des Herrn“ (6. Januar) steht traditionell in der Pfarrei Oberglaim die Sternsingeraktion im Mittelpunkt des Gottesdienstes. So war es auch in diesem Jahr, wenngleich in kleinerer Form: eine Sternsingergruppe feierte – im Coronaabstand – stellvertretend für alle anderen den Gottesdienst mit. Durch ihre farbenfrohen Gewänder und den goldenen Stern verbreiteten die vier Könige(-innen) einen Hoffnungsschimmer in dieser schwierigen Zeit. Zur Freude der Gläubigen in der Kirche sagten sie am Ende der Eucharistiefeier ihren Segensspruch auf. Im Anschluss segnete Pfarrer Josef Vilsmeier Kreide, Weihrauch und Wasser, und lud die Kirchenbesucher ein, diese Weihegaben mitzunehmen und damit ihre Wohnungen zu segnen bzw. sich durch eine Gabe an der diesjährigen Sternsingeraktion zu beteiligen. Dazu hatten die Ministranten an alle Haushalte der Pfarrei „Sternsingerbriefe“ ausgeteilt.
In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte der Geistliche das Beispielland der diesjährigen Sternsingeraktion, die Ukraine. An anschaulichen Beispielen zeigte er auf, dass viele ukrainische Frauen und Männer ihre Heimat für Monate verlassen müssen, um sich vielfach in Deutschland ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wie z. B. in der Kranken- und Altenpflege, auf deutschen Gemüse- und Obstfeldern oder auch in der Bau- und Fleischindustrie. Für ihre Kinder bedeutet das wiederum, sie müssen Wochen und Monate auf Vater und Mutter verzichten. Mit den Spenden, die durch diese Aktion zusammenkommen, können Projekte in der Ukraine unterstützt werden, die sich um Kinder kümmern, deren Eltern im Ausland arbeiten. Dort treffen die Kinder ihre Freunde, sie spielen, kochen, essen und machen gemeinsam Hausaufgaben. Damit sind immer genügend Erwachsene da, die sich um diese Kinder kümmern.
Zurückblickend auf die Botschaft von Weihnachten sagte Pfarrer Josef Vilsmeier: „Gott ist Mensch geworden im Kind in der Krippe, schutzlos, klein, auf Hilfe angewiesen. Dieses
weihnachtliche Bild fordert uns geradezu heraus, füreinander da sein. Wenn jemand klein und schutzlos ist wie ein Kind, sollen wir uns um ihn – nach unseren Möglichkeiten – kümmern.“
Musikalisch umrahmten den eindrucksvollen Gottesdienst zum Dreikönigstag in der Pfarrkirche Oberglaim einige Sänger und Sängerinnen des Kirchenchores, ausgezeichnet unterstützt von einem eigenen Organisten. Die Gesamtleitung lag in den bewährten Händen von Frau Ingrid Wagner-Riedl, die auch die Soloparts übernahm.
Die Sternsingeraktion 2021 läuft noch bis zum 2. Februar. Bis dahin können noch Spenden in den Gottesdiensten oder im Pfarramt (am besten in einem Kuvert mit Stichwort „Sternsinger“) abgegeben werden.